Triathlet und Motivationsexperte Andreas Niedrig über Radfahren, Gesundheit und die positiven Effekte, die trotz aller Hindernisse und Probleme in der Corona Zeit entstanden sind.
„Das Leben ist wie Radfahren. Du fällst nicht, solange du in die Pedale trittst.“
Claude Pepper, Politiker
Corona hatte uns für anderthalb Jahre in allen Bereichen unseres Lebens im Griff. Eine ungewohnte Zeit, die uns alle mehr oder weniger beeinflusst.
Eigentlich mag ich das Wort „Schicksal“ nicht, es bedeutet für mich handlungsunfähig zu sein oder zumindest, eine Situation nicht mehr selbst steuern zu können. Ist das so? Beschäftigen wir uns zu sehr mit den Einschränkungen und vergessen dabei uns selbst und unsere Gesundheit?
Ich denke: wir konnten und wir können auch in dieser schwierigen Zeit einiges TUN!
Als Sportler habe ich viele Gespräche mit Gleichgesinnten und ich habe das Gefühl, dass wir Ausdauersportler*innen mit der Corona-Krise ganz gut umgehen konnten.
Wir sind zum Beispiel unabhängig von Fitnessstudios oder Sportarten, die Hallen-abhängig sind und konnten zu jeder Zeit trainieren. Vielleicht sogar mit etwas mehr Zeit und Gelassenheit als vor Corona. Ein positiver Nebeneffekt waren sicher auch die nicht ganz so viel befahrenen Straßen. Weniger Menschen, die zur Arbeit müssen, bedeutet freiere Straßen für uns Radfahrer*innen ?.
Ausdauersportler*innen sind Selbstmotivationskünstler*innen und mussten gar nicht so viel umstellen.
Was gefehlt hat, waren beispielsweise die Wettkämpfe, die uns klare Ziele und festere Strukturen geben. Aber auch das haben die meisten ganz gut weggesteckt – in der Corona-Zeit wurden so viele Räder verkauft wie noch nie zuvor.
Viele haben diese Zeit genutzt wieder selbst aufs Rad zu steigen oder sich selbst ein Rad zuzulegen und noch nie wurde ich so häufig nach Tipps und Tricks gefragt, wie man den richtigen Einstieg findet.
Das Radfahren bedeutet in Zeiten der Corona-Einschränkungen eine gehörige Portion Freiheit, dass bringt uns nicht nur physisch etwas, auch unsere Psyche wird dadurch gestärkt.
Unser „Mindset“ befindet sich in Balance und wir können resilienter mit den vielen Einschlägen umgehen, die in letzter Zeit jeden von uns in irgendeiner Form getroffen hat. Wie war das? „Das Leben ist wie Radfahren. Du fällst nicht, wenn Du in die Pedale trittst.“
Wir wissen aber auch, dass wir Ruhephasen brauchen, Pausen, um zu regenerieren. Das gilt für das Leben wie für den Sport. Bewegung und Regeneration, das bringt uns nach vorne.
Corona ist und bleibt ein ziemlich fieses Virus und doch hat es bei vielen Menschen auch zum Umdenken angeregt: Menschen denken viel mehr über ihre Gesundheit nach. Fangen an, ihr Immunsystem kennen zu lernen, ernähren sich besser.
Was vor Corona die Sportler*innen gelebt haben, fangen nun auch Nichtsportler*innen an, in ihr Alltagsleben zu übertragen. Denn eines ist klar und deutlich geworden: Ein gesunder Lebensstil hat sehr oft positiven Einfluss auf den Verlauf bei einer Infektion. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber Menschen, die an Adipositas oder Vorerkrankungen leiden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit schwerer zu erkranken.
So langsam aber sicher scheinen wir zu wissen wie wir mit dem Corona Virus umgehen können. Ich glaube eine Zeit nach Corona wird es auf lange Sicht nicht mehr geben. Wir werden mit dem Virus lernen zu leben, uns impfen lassen und gegenseitig auf uns Acht geben müssen.
Ich würde mir wünschen, dass wir die positiven Effekte, die in der Corona Zeit entstanden sind, weiterleben. Mehr schätzen was wir dürfen und haben.
Uns wieder auf mehr Kontakte und natürlich auch auf unsere Wettkämpfe freuen dürfen.
Mein Fazit!
Ich hätte gerne auf Corona verzichtet. Mich nerven viele Dinge und doch habe ich gelernt, mich viel mehr mit dem zu beschäftigen, was ich ändern kann und was ich tatsächlich in der Hand habe.
Ich wertschätze, dass ich schon vor Corona ein Radfahrer war und durch Corona viele Radfahrer*innen dazugekommen sind. Ich glaube, dass uns diese schwierige Zeit eines aufgezwungen hat: Wir müssen uns selbst motivieren, also intrinsisch unsere Ziele, Träume, Visionen in die Hand nehmen.
Das ist eine Eigenschaft, die ich als Sportler gelebt habe und die ich so gerne allen Menschen an die Hand geben würde.
Intrinsische Motivation ist ein unglaublicher Motor und in allen Lebensbereichen, in jedem Lebensalter erlernbar. Sie ist für alle Lebensbereiche, nicht nur für den Sport, ein echter Zugewinn!
In diesem Sinne, bleibt gesund und munter!
reddy says
Danke für den lesenswerten Beitrag, Elektrobikes wie diverse E-Citybike ’s werden immer beliebter, eine positive Wandlung in den schweren Zeiten. Viele Grüsse