Wenn die Tage wieder kürzer werden, bringt das für uns alle einige Umstellungen mit sich. Für mich galt das zuletzt vor allem auf meinem Fahrrad: es besitzt kein Licht. Als ich es vor ein paar Jahren gekauft hatte, wollte ich damit nur mal kurz zum Einkaufen oder ins Freibad radeln.
An Licht hatte ich beim Kauf meines schicken Urban-Bikes einfach nicht gedacht – das Problem kennen auch Besitzer von Gravelbikes, Rennrädern oder Mountainbikes. Ich bin mittlerweile zum echten Vielfahrer geworden und will nicht nur im Sommer, wenn die Tage lang sind, zur Arbeit fahren. Auch Abends soll mich mein Fahrrad zum Kino oder zu Treffen mit Freunden in der Stadt begleiten.
Klare Sache: Ich brauche Lampen für mein Fahrrad.
Nach einem kurzen Check der Optionen war klar: kein Problem. Licht lässt sich am Fahrrad recht einfach nachrüsten. Die Frage ist nur: Welche Fahrrad-Beleuchtung ist die passende für mich?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Erstens eine fest installierte Lichtanlage, entweder mit Dynamo oder bei E-Bikes mit Strom direkt vom E-Bike-Akku. Diese Lösung garantiert jederzeit Licht am Fahrrad – einfach, weil alles fix montiert ist und der Strom nicht von der Akku-Ladung der Lampe abhängt. Aber die Montage so einer fixen Licht-Anlage am Fahrrad ist recht aufwendig und das Ganze recht teuer – vor allem, weil ein Nabendynamo den Umbau des Vorderrads erfordert. Viel unkomplizierter und günstiger ist die zweite Option: aufsteckbare Akku-Lampen fürs Fahrrad.

Die einfache Lösung: Akku-Licht fürs Rennrad
Das Angebot an Aufsteck-Lampen speziell für Fahrräder ist riesig. Vermutlich deswegen, weil es vielen so geht wie mir. Wie eingangs erwähnt, sind neben Urban-Bikes sind auch Mountainbikes, Rennräder und Gravelbikes ohne fest installierte Beleuchtung unterwegs.
Und wer sich erstmal ins Fahrradfahren verliebt hat, will sich eben nicht von der Sonne die Zeiten im Sattel vorschreiben lassen. Der Markt bietet zahllose Akku-Lampen und Rücklichter, die sich unkompliziert per Schnellverschluss am Lenker und der Sattelstütze befestigen lassen. Besonders wichtig: Mittlerweile sind viele Akku-Lampen fürs Fahrrad auch durch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) rechtlich abgedeckt.
Wichtig: Die StVZO-Konformität der Fahrradbeleuchtung
Bis vor wenigen Jahren war am Fahrrad nur fest installiertes, dynamobetriebenes Licht erlaubt. Seit dem Jahr 2019 heißt es in Paragraph 67 der StVZO:
„Fahrräder müssen mit einem oder zwei nach vorn wirkenden Frontscheinwerfern für weißes Abblendlicht ausgerüstet sein. Der Scheinwerfer muss so eingestellt sein, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht blendet.“

Außerdem ist mindestens ein rotes Rücklicht in einer Höhe zwischen 25 und 120 Zentimetern vorgeschrieben. Wichtig: Die roten Rücklichter dürfen nicht blinken, eine Bremslicht-Funktion ist beim Rücklicht aber erlaubt. Nur so am Rande: Die StVZO schreibt neben der Beleuchtung vorn und hinten Reflektoren (das Gesetz nennt das „Rückstrahler“) an den Pedalen, an den Speichen beider Laufräder und außerdem neben den Lampen vorn noch einen weißen und hinten einen roten Reflektor vor.
Klar, wer sicher durchs Dämmerlicht radeln will, achtet ohnehin auf möglichst gute Sichtbarkeit, nicht nur durch Reflektoren am Fahrrad, sondern möglichst auch an der Bekleidung und Tasche oder Rucksack.
Welche Akku-Lampe brauche ich am Fahrrad?
Angesichts des großen Angebots an Akku-Lampen zum Aufstecken wird also eher die Wahl der Lampen zur Qual. Ich habe mir erstmal überlegt, was ich von einem Akku-Licht erwarte:
Die Lampen sollen möglichst klein und kompakt sein, und sich unkompliziert und dabei sicher befestigen lassen. Natürlich sollten sie unempfindlich bei Nässe sein, hierfür gibt es zum Beispiel die IPX4-Schutzklasse, die einen definierten Spritzwasserschutz garantiert. Außerdem erwarte ich natürlich eine möglichst lange Akku-Leistung, vor allem aber soll das Frontlicht meinen Weg gut ausleuchten.
Wobei wir gleich bei der nächsten wichtigen Frage wären: Wie hell muss eine Akku-Lampe am Fahrrad eigentlich sein?

Was bedeuten Lux und Lumen?
Die Hersteller der Fahrrad-Lampen geben in Lux oder Lumen an, wie hell ihre Modelle sind. Aber was bedeuten diese Zahlen? Und ist hier mehr grundsätzlich besser?
Auch hier habe ich mich schlau gemacht und herausgefunden, was die beiden Begriffe Lux und Lumen überhaupt bedeuten. Lumen gibt die insgesamt abgestrahlte Lichtmenge einer Lampe im Raum an, bei der Messung werden viele verschiedene Punkte im Lichtkegel gemessen und zusammengerechnet.
Lux definiert die gerichtete Lichtintensität, also wie viel Licht auf einen bestimmten Punkt mit definierter Entfernung vor der Lampe fällt. Das ist bei Fahrrad-Beleuchtung schon etwas hilfreicher, und darum verlangt der Gesetzgeber für den Front-Scheinwerfer auch ein Minimum von zehn Lux, gemessen in zehn Meter Abstand.
Schon bei dieser Definition wird aber auch klar: Eine Lampe kann an einem Punkt sehr hell sein, wie gut sie insgesamt das Blickfeld, in meinem Fall als Radfahrer den Weg vor mir ausleuchtet, ist damit absolut nicht klar. Entscheidend ist daher das Lichtfeld, das eine Frontlampe fürs Fahrrad erzeugt.

Das Lichtfeld entscheidet
Einige Hersteller stellen ein Bild des Lichtfelds ihrer Lampen zur Verfügung, beim freundlichen Fachhändler darf man es sich sicher auch anschauen, wenn man nett fragt – und die Lampe dann auch dort kauft. So bin ich auf der Suche nach der idealen Akku-Beleuchtung für mein Fahrrad auf CATEYE gestoßen. Das Lichtfeld der GVolt-Lampen ist recht breit, in der Mitte ist ein besonders heller Spot, zu den Seiten hin ist die Ausleuchtung weniger stark. Genau so, wie ich mir das in der Stadt, aber auch auf unbeleuchteten Radwegen wünsche.
Ich habe mich für das Modell GVolt 70.1 entschieden. Die kompakte Lampe leuchtet mit maximal 70 Lux. Doch allein diese Zahl war für mich aus oben erwähnten Gründen nicht das entscheidende Argument. Viel wichtiger war mir, dass der Akku bei voller Leistung ungefähr vier Stunden lang hält. So muss ich nicht nach jeder Ausfahrt daran denken, die Lampe ans Ladegerät zu hängen – und ich kann auch mal länger unterwegs sein. Man weiß ja nie, wie weit ich mich als Vielfahrer auf dem Fahrrad noch entwickle.

Die GVolt 70.1 bietet drei Stufen an, neben der vollen Leistung mit 70 Lux noch einen etwas abgeschwächten Modus mit 50 Lux. In dieser Stufe leuchtet die CATEYE GVolt 70.1 subjektiv nur unwesentlich weniger hell als bei voller Leistung, dafür aber über fünf Stunden lang. Im Sparmodus mit zehn Lux hält der Akku angeblich bis zu 25 Stunden. Dieser Modus funktioniert gut als Sicherheitslicht, um in einer gut beleuchteten Stadt von anderen Verkehrsteilnehmern erkannt zu werden.
Ich bin in der Regel mit 50 Lux unterwegs und kann aus eigener Erfahrung bestätigen: Die reine Lux-Zahl ist nicht entscheidend, sondern das Lichtfeld der Lampe. Und eben die Laufzeit des Akkus. Was mir außerdem sehr gut an meiner Lampe gefällt: Die GVolt 70.1 wird so befestigen, dass die Lampe unterhalb des Lenkers positioniert ist – der Knopf zum An- und Ausschalten ist dann gut von oben erreichbar. So ist die Lampe an meinem Lenker bestens platziert. Die meisten Akku-Leichten ragen über den Lenker hinaus – das sieht einfach nicht gut aus, und die Lampen sind dann eher mal im Weg.

Was mir auch gut gefällt: Die Lenkerhalterung mit einem Kunststoffband und Drehverschluss hält viel besser als die Befestigung mit einem Gummiband, das bei vielen anderen Lampen üblich ist. Die GVolt 70.1 selbst wird in dieser Lenkerhalterung eingeklickt, ich kann die Lampe einfach aus der Halterung nehmen. Das ist natürlich viel komfortabler und geht schneller, als die ganze Halterung abzunehmen.
Übrigens nutze ich die GVolt 70.1 auch immer wieder an meinem Gravelbike. Bei mittlerer oder voller Lichtstärke leuchtet sie hell genug, um auch auf Wald- und Feldwegen noch gut und sicher mit dem Gravelbike unterwegs zu sein. So wird meine Feierabendrunde nicht mehr zwingend durch die einsetzende Dämmerung bestimmt, sondern ich kann im Spätsommer oder Frühjahr einfach länger Graveln.
Nicht komplett unerwähnt möchte ich hier noch das Rücklicht lassen. CATEYE bietet viele Frontlampen als Set mit einem Rücklicht an. ich hab mir das Rapid MicroG gekauft, weil es sehr kompakt und schön schmal hinter der sattelstütze sitzt. Der Akku hält ebenfalls rund fünf Stunden – so wie der meiner Frontlampe. Das passt also bestens zusammen. Eine weitere unauffällige Option, auch als Tageslicht geeignet, wäre die Nano G gewesen.

Fazit: So radle ich gut durch die Dunkelheit
Ein Fahrrad ohne Licht ist keine Ausrede: Mit aufsteckbaren Akku-Lampen komme ich bestens durch die Morgendämmerung zur Arbeit und bin abends noch unterwegs, wenn die Sonne schon längst untergegangen ist.
Egal ob auf dem Urban-Bike, Rennrad oder auf dem Gravelbike, entscheidend ist bei einem Anstecklicht fürs Fahrrad nicht die reine Lichtstärke in Lux, sondern das Lichtfeld, das die Lampe zaubert. Beim Fachhändler des Vertrauens kann und sollte man sich das anschauen, bevor man eine Lampe kauft.
Außerdem wichtig bei Akku-Licht: Der Strom sollte auch bei hoher Leuchtkraft möglichst lange halten. So ist es nicht so schlimm, wenn man mal vergisst, die Lampe zum Laden mitzunehmen. Trotzdem ist das natürlich mein heißer Tipp aus eigener schlechter Erfahrung: Die beste Akku-Lampe fürs Fahrrad ist eine voll aufgeladene Akku-Lampe fürs Fahrrad!
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