Die Sonnenwende haben wir bereits hinter uns, die Tage werden langsam wieder länger.
Doch wer gute Winterwettertage unter der Woche ausnutzen möchte oder voller guter Neujahrsvorsätze in die Feierabendrunde startet, schafft es oft vor Dunkelheit nicht nach Hause.
Zum Glück gibt es eine große Vielfalt an Fahrradlampen, mir der sich die optimale Lichtanlage fürs (E-)MTB erfolgreich finden lässt. Wir geben einen Überblick, mit welchen Lichtern du der Dunkelheit am besten trotzt und stets sicher ans Ziel kommst, egal ob auf den Trails oder im Straßenverkehr.
Welche Lampen eigenen sich fürs Mountainbike?
Das optimale Frontlicht wird vom Einsatzzweck bestimmt.
Für die Fahrt durch die Stadt oder auf befestigten Wegen im Wald reicht im Normalfall ein Anstecklicht mit internem Akku für den Lenker völlig aus. Die leichten und kompakten Akku-Lampen sind einfach zu montieren oder bei Bedarf schnell aus dem Rucksack geholt und angebracht.
Sind sie StVZO-konform und korrekt eingestellt, garantieren sie zudem eine Mindestausleuchtung und schicken den Gegenverkehr nicht in den Blindflug.

Allerdings müssen StVZO-Lampen aus der Kompaktklasse auch gewisse Abstriche machen. Für eine Runde auf besonders wurzeligen und steinigen Trails reicht die Leuchtkraft nicht aus, verhängnisvolle Hindernisse lauern in der Dunkelheit. Zudem beschränkt die gesetzlich vorgeschriebene Abblendfunktion der Lampen eine weite Sicht in die Trails, die bei schnellen Abfahrten im Wald wichtig ist.
Empfehlung: Helmlicht
Für wirklich sportliche Ausfahrten nach Sonnenuntergang empfiehlt sich ein zusätzliches Helmlicht. Diese sind von der StvZO-Normung ausgenommen und dürfen als Zusatzlicht verwendet werden. Dadurch haben sie eine höhere Leuchtkraft und eine Sicht in die Weite sowie ins obere Feld.
Im Gegensatz zu den Helmlampen leuchten Lampen am Lenker immer nur genau dorthin, wo man gerade hinfährt.
Helmlampen lassen sich aber unabhängig von der Einlenkrichtung bewegen und können somit auch komplette Kurven sowie die Landungen von Sprüngen voll ausleuchten.
Zudem profitiert der Lichtkegel von der Dämpfung am Rad und hüpft nicht wie bei Lampen, die am Lenker angebracht sind, bei jedem Hindernis hoch und runter. Der Markt bietet kompakte Akku-Helmlampen sowie Helmlampen mit externem Akku.
Eine Helmlampe mit externem Akku bietet dem Nutzer eine längere Leuchtdauer und mehr Leistung was die Helligkeit betrifft. Allerdings sind die Lampen mit einem integrierten Akku deutlich handlicher und das Kabelgewirr für einen externen Akku entfällt. Zu beachten gilt, dass beide Varianten von Helmlampen nicht StVZO konform sind und deshalb stark blenden können.
Vorteile einer Beleuchtung am E-Bike
Wer ein E-Bike besitzt, kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ein nachrüstbares Anstecklicht wie beispielsweise die CATEYE G E100 Connect wird direkt durch den E-Mountainbike Akku gespeist*, bleibt aber weiterhin klein, handlich und ist im Handumdrehen montiert/demontiert. Die CATEYE G E100 Connect hat darüber hinaus einen weiteren Vorteil: Als Teil des modularen DUAL-SYSTEMS kann der Lampenkopf abgenommen und mit einem Ersatz-Akku verbunden werden. So kommt das Licht auch abseits vom E-MTB jederzeit zum Einsatz.
Wer es richtig hell will, kann sich für eine fest verbaute E-Bike Lampe mit Fernlicht-Funktion entscheiden. Mit einem Schalter am Lenker kann die Lampe auf Knopfdruck zwischen Straßenverkehr und Trail-Modus geschalten werden. Wichtig: Nicht alle Lampen sind automatisch für jedes E-MTB zugelassen, ein einfaches „Plug-and-Play“ gibt es aktuell noch nicht. Lass dich vor der Montage einer Lampe vom Fachhändler deines Vertrauens beraten.

Die optimale Kombination für die Beleuchtung am MTB
Eine sehr beliebte Kombination ist ein StVZO-konformes Alltags-Frontlicht für den Lenker und ein leuchtstarkes Helmlicht, je nach Anspruch an Helligkeit, Akkuleistung und Praktikabilität mit internem oder externem Akku.
Nicht vergessen: Das Rücklicht. Hier gibt es eine große Auswahl an Anstecklichtern, die meist zusammen mit einem Frontlicht als Set gekauft werden können. Sie werden unauffällig an der Sattelstütze angebracht, lassen dich aber sehr auffällig im Straßenverkehr aufleuchten. Rücklichter mit Bremslicht-Funktion leuchten beim Abbremsen in der höchsten Stufe kurz auf, um den Verkehr noch besser auf dich aufmerksam zu machen.
Wie viel Licht braucht es auf den Trails?
Hersteller geben die Helligkeit ihrer Lampen in Lux oder Lumen an. Die beiden Messwerte, Lumen als insgesamt abgestrahlte Lichtmenge und Lux als gerichtete Lichtintensität, bieten keine optimale Aussage über das Lichtbild im Ganzen.
Oft hilft aber ein Bild des Lichtfelds(Großflächen- und Nahfeld-Ausleuchtung) auf Hersteller-Webseiten, um verschiedene Frontleuchten besser zu vergleichen.
Allerdings gibt es bestimmte Richtwerte von Lux und Lumen, die erfahrungsgemäß genug Licht für den gewünschten Einsatzbereich abgeben. Wichtig ist hier zu beachten, dass das Lichtbild bei jeden Hersteller anders ausfällt. CATEYE setzt auf eine sehr breite Ausleuchtung, die den Weg über den Fahrbahnrand hinaus beleuchtet. Das bedeutet eine erhöhte Sicherheit in Kurven und auch deutlich bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Deshalb ist es nützlich, neben der Beleuchtungsstärke (Lux) auch die Lichtbilder der jeweiligen Lampen vor dem Kauf zu vergleichen.

Wer großteils auf befestigtem Untergrund unterwegs ist, also beim Pendeln, im Straßenverkehr oder auf breiten Waldwegen, braucht kein Flutlicht. Mit einer Lampe aus der Kompaktklasse für den Lenker mit ca. 200 Lumen/60 Lux werden die Meisten bestens zurechtkommen. Eine hochwertige Lampe aus dieser Kategorie mit einer besonders guten Ausleuchtung reicht oft sogar um den ein oder anderen leichten Trail zu fahren.
Sind Abstecher ins Grobe geplant, eignet sich ein Zusatzlicht auf dem Helm. Da diese nicht der StVZO unterliegen, haben sie meist deutlich mehr Leuchtpower, die durch die Helmmontage zielgerecht in Blickrichtung von oben verteilt wird. Wer bei einer abendlichen Ausfahrt nicht nach Bestzeiten auf den Trails strebt, wird hier erfahrungsgemäß mit einer Helmlampe mit 800 – 1200 Lumen viel Spaß haben.
In dieser Kategorie sind leichte Lampen mit integriertem Akku wie die CATEYE AMPP 800 geeignet. Zusätzliche Lumen für rasante Trail-Ausritte mit hohen Geschwindigkeiten bekommt man vom Spezialisten. Diese MTB-optimierten Helmlampen mit 1500 Lumen oder mehr laden dazu ein, nachts durchs Gelände zu düsen. Die zusätzlichen Lumen erfordern allerdings deutlich mehr Akku-Power – Ein externer Akku ist hier Standard und wird in der Regel im Rucksack verstaut.
Fazit: So kann man die Dunkelheit überwinden
Überlege dir genau für welchen Einsatzbereich du die Lampen einsetzen willst, bevor du zugreifst. Neben einem StVZO-konformen Licht am Lenker für die Stadt und das Pendeln reicht als Zusatzlicht oft ein kompaktes Helmlicht im Rucksack, das bei Bedarf schnell montiert ist und die meisten Trails ausreichend ausleuchtet.

Wer gezielt bei Nacht auf Trailfahrt gehen möchte, sollte in einen wahren Überleuchter investieren, um auch bei schnellen Abfahrten stets die Kontrolle zu behalten – es ist schön die Trails in der Dunkelheit mal nur für sich zu haben, bei einem Sturz ist es aber alles andere als optimal.
Wer gut beleuchtet und sicher unterwegs ist, wird auch in der Dunkelheit viel Spaß haben. Altbekannte Strecken erscheinen in neuem Licht und selbst leichte Abschnitte stellen eine neue Herausforderung dar.
*Laut Gesetzgeber müssen (leer gefahrene) E-Bike Akkus eine zwei Stunden reichende Restspannung haben, um mit Licht nach Hause strampeln zu können. Bei SHIMANO kann der Händler über das PC Diagnose-Tool den Lichtausgang freischalten und die Restspannung programmieren.
Danke für die Erklärungen. In der Schweiz gilt ab 1.4.22 ein Lichtobligatorium . Mein MTB mit Steps E 8000 Display pippst aber nur 2x wenn ich das selbst montierte Licht einschalten will und in der E-Tubes App gibt es keine Möglichkeit das Licht zu aktiviernen. Das finde ich enttäuschend und unverständlich.
Gibt es da keinen Trick für eine Lösung?
Hallo Herr Neukomm,
gerne und danke für Ihre Frage.
Wir können von hier aus leider nur mutmaßen und empfehlen den Gang zum Fahrradfachhändler (https://www.fuchs-movesa.ch/de/shimano-service-center.html zum Beispiel):
Da das Display nur zweimal piepst, vermuten wir, dass der Lichtausgang am Antrieb vom Hersteller nicht aktiviert wurde. Dies kann eben nur ein Händler (via PC) aktivieren. Bei dieser Gelegenheit sollte auch geprüft werden ob die Lichtkabel korrekt angeschlossen sind und ob der Antrieb die passende Spannung für das Licht ausgibt – z.B. DU-E8000 = 6V/2A.
Des Weiteren ist es wichtig zu wissen, dass das Licht mit einem SC-E8000 Display nur über das Display Menü ein/aus geschaltet werden kann.
Ich hoffe wir konnten etwas helfen.
Viele Grüße,
Markus Vogt
(Paul Lange & Co.)