Herbst und Winter stellen Radfahrer vor besondere Herausforderungen. Die Tage werden kürzer, die Straßen sind voller Laub und dazu kommt ständiger Regen!
Doch das ist längst kein Grund, den Drahtesel über die kalten Tage im Stall einzusperren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie trotz Schmuddelwetter und schlechter Lichtverhältnisse sicher und trocken durch die nassen Jahreszeiten kommen.
1. Das wichtigste zuerst: StVZO-konformes Fahrradlicht
Die Sichtverhältnisse leiden im Herbst und Winter durch Nebel, Nieselregen und frühe Dämmerung. Das bedeutet: Licht an!
Eine hochwertige und zuverlässige Lichtanlage ist für ein gutes Sehen und Gesehen-werden essenziell, insbesondere im Straßenverkehr. Wichtig dabei ist es, die Lichtbilder der jeweiligen Leuchten zu vergleichen. Der Grund dafür ist, dass die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux, nichts über die tatsächliche Ausleuchtung des Weges aussagt. Eine Lampe mit einer hohen Lux-Zahl aber einer sehr punktuellen Ausleuchtung ist nicht so wirksam wie eine CATEYE Lampe, die mit der gleichen Anzahl an Lux, dafür aber mit einem deutlich breiteren Lichtbild, besser im Straßenverkehr erkannt wird und den Weg auch über den Fahrbahnrand hinaus (wichtig in Kurben) besser beleuchtet.
Es gibt einige Optionen, um das Rad mit den vorgeschriebenen Lichtern vorne und hinten StVZO-konform auszustatten.
Die mit Akku betriebenen und abnehmbaren Frontleuchten der GVolt Serie von CATEYE bieten mit bis zu 100 Lux (GVolt 100) eine großflächige Ausleuchtung im Nah- und Fernbereich und können platzsparend an jedem beliebigen Fahrrad montiert werden.
Die Rücklichter Micro G und Nano G, die ebenfalls vom Hersteller CATEYE kommen, sind ähnlich kompakt, leicht und schnell montiert, mit 180° Sichtbarkeit.
Das RÜcklicht CATEYE Modell X2G Kinetic bietet zusätzlich eine Bremslichtfunktion und leuchtet bei Entschleunigung für 2,5 Sekunden im hellsten Modus auf.
E-Biker, die gerne länger unterwegs sind und einen direkten Anschluss von Lampe an den E-Bike Akku wünschen, finden mit der CATEYE G E100 einen hellen Begleiter. Die Frontleuchte ist nachrüstbar und mit jedem E-Bike System kompatibel.


Fahrradhelme mit Akku-Beleuchtung…
Auch Fahrradhelme sind zwischenzeitlich auf den Straßenverkehr optimiert: Der Cruizer Helm von LAZER mit integrierter Akku-Beleuchtung am Hinterkopf bringt zusätzliches Licht ins Dunkel.
2. Fahrradlicht richtig einstellen & ausrichten
Ist das Fahrradlicht eines entgegenkommenden Fahrradfahrers falsch eingestellt, bemerkt man das recht schnell, beim eigenen ist es allerdings nicht ganz so eindeutig.
Eine optimale Einstellung der Frontlampe gewährt eine gute Ausleuchtung der Fahrbahn, ohne dabei den Gegenverkehr zu blenden. Zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer sollte die Frontbeleuchtung regelmäßig überprüft und wie folgt eingestellt werden:
- Stellen Sie ihr Fahrrad in 5 Meter Abstand frontal vor eine Mauer.
- Messen Sie die Höhe Ihres Scheinwerfers und markieren Sie diese an der Wand mit Kreide oder einem bunten Klebestreifen.
- Schalten Sie nun Ihre Lampe ein (hellste Stufe), oder drehen Sie das Laufrad, falls Sie einen Nabendynamo nutzen.
- Die Oberkannte des Lichtkegels sollte sich nun unterhalb der Wand-Markierung befinden, so wird der Gegenverkehr nicht geblendet. Im Optimalfall befindet sich jetzt auch die hellste Stelle des Lichtkegels auf ca. halber Höhe des Scheinwerfers/ der Wandmarkierung.

3. Auch Reflektoren sind Pflicht am Rad!
Reflektoren sind laut StVZO im Straßenverkehr Pflicht. Zwingend vorgeschrieben sind ein weißer Reflektor vorne, ein roter Großflächenstrahler am Hinterrad und orange/gelbe Strahler an Speichen und Pedale. Oft unterschätzt, entfalten Reflektoren besonders in der Dämmerung ihre volle Leuchtkraft und springen anderen Verkehrsteilnehmern schon von weitem ins Auge.
Reflektoren sind zudem immer öfters an besonders für Herbst und Winter geeignete Bekleidung zu finden und helfen die Sichtbarkeit in den dunklen Jahreszeiten zu erhöhen.
Reifen mit Reflexionsstreifen sind heutzutage keine Seltenheit im Sortiment verschiedener Reifenhersteller, was wahlweise die Speichenreflektoren ersetzten kann und darf.

4. Nässe und Laub: Reifen & Bremsen
Regen, Matsch und Laub verwandeln Radwege oft in eine schmierige Angelegenheit, deshalb ist die Bodenhaftung beim Radfahren besonders wichtig. Reifenhersteller bieten deshalb spezielle Allwetter- und Winterreifen an, deren Gummimischung den Grip auf der Straße deutlich verbessern.
Michelin’s Stargrip Reifen sind beispielsweise auf rutschige Untergründe abgestimmt, dank neuartigem Laufflächendesign und sternförmigen Profilblöcken.
Fahrradreifen mit Spikes sind hierzulande, anders wie bei Autos, erlaubt und werden in verschiedenen Ausführungen von der Marke Schwalbe angeboten. Sollte es also besonders glatt werden, ist auf den Marathon Winter Plus Reifen selbst in Kurvenlagen und bei starken Bremsungen Verlass.
Die Alternative zu einem neuen Satz Reifen ist den Luftdruck der Pneus zu verringern (Minimalwerte des Herstellers beachten!). Dadurch wird die Auflagefläche des Reifens vergrößert. Das sorgt für mehr Halt, allerdings nicht im Vergleich zu speziell auf die Bedingungen abgestimmten Reifen.
Die Bremsen kontrollieren…
Zu Herbstbeginn sollten zudem die Bremsen sorgfältig überprüft werden, die zusammen mit den richtigen Reifen maßgeblich über die Kontrolle des Rades bestimmen.
Abgenutzte Bremsklötze bei V-Brakes und Bremsbeläge bei Scheibenbremsen gehören rechtzeitig ausgetauscht.
Zudem ist es ein guter Zeitpunkt über den Wechsel von V-Brakes auf Scheibenbremsen nachzudenken, da diese enorme Vorteile bei herbstlichen Wetterverhältnissen gewähren. Neben einer besseren Bremsleistung ist auch die Verschmutzung der Bremsoberfläche deutlich geringer.
Des weiteren weisen die Bremsbeläge der Scheibenbremse eine deutlich längere Laufleistung auf. Komponentenhersteller SHIMANO ist hier bestens vertreten und bietet für jeden Typ Fahrrad eine passende Lösung, sollten die benötigten Bremsaufnahmen am Rahmen und Naben vorhanden sein.

5. Herbstpflege für das Fahrrad
Ist das Rad das ganze Jahr über fast täglich im Einsatz, empfiehlt es sich nahe Jahresende nochmals eine gründliche Fahrradpflege durchzuführen, denn Nässe und Streusalz reduzieren die Schmierung und treiben Reibung und dadurch Verschleiß in die Höhe.
Ein guter Startpunkt ist die Kette. Diese sollte regelmäßig gereinigt und neu geölt werden. Denn setzt sich hier Schlamm und Dreck fest, wirkt sie wie Sandpapier auf Kettenblatt und Ritzel.
Zum Ölen eignet sich ein speziell für Nässe entwickeltes Produkt wie zum Beispiel das SHIMANO „Wet“ Schmiermittel oder Wet Protect Performance Lube von Motorex. Überschüssiges Öl sollte auf jeden Fall mit einem Lappen entfernt werden, da Schmutz sonst leicht haften bleibt.

Damit sich Anbauteile wie Pedale, Sattelstütze und Schnellspanner nicht festsetzten wenn Feuchtigkeit eindringt, lohnt es sich auch hier mit etwas Fett nachzuhelfen. Auch Schaltung und andere beweglichen Teile sollten mit etwas Sprühöl versorgt werden.
Um Rahmen, Gabel und andere großflächigen Teile vor Korrosion zu schützen, eignen sich Sprays wie beispielsweise das MOTOREX Bike Shine. Nach der Reinigung angewendet, frischt der dünne und wasserabweisende Schutzfilm Farben auf, unterwandert Wasser und konserviert alle behandelten Oberflächen.
ACHTUNG: Vermeiden Sie bei der Verwendung von Schmiermittel, Fett und Sprays jegliche Berührung mit Bremsoberflächen wie Felgen und Bremsscheiben!
6. Die richtige Kleidung: gut sichtbar und reflektierend
Ergänzend zur richtigen Fahrradbeleuchtung trägt natürlich auch die Bekleidung dazu bei besser gesehen zu werden
Dunkel gekleidete Radfahrer ohne reflektierende Elemente sind im Straßenverkehr nur schwer zu erkennen. Einige setzen auf eine Warnweste, doch diese ist oft viel zu groß, nicht atmungsaktiv und bietet keinen Schutz gegen Nässe und Kälte. Neben spezifischer Fahrradbekleidung für Rennradfahrer und Mountainbiker gibt es auch alltagstaugliche Jacken und Hosen mit praktischen Features für Pendler.
Wird das Fahrrad genutzt, um zur Arbeit zu kommen oder Besorgungen zu machen, muss der Griff nicht zu eng anliegenden Radshorts gehen. Die herkömmliche Jeans jedoch kneift durch fehlenden Stretch aber auch nach einigen Kilometern.

Die Lösung: Die lässigen Shorts, Chinos, T-Shirts und Jacken der PEARL iZUMi BikeStyle Kollektion.
Sie sind mit den gleichen atmungsaktiven Materialen und Features versehen, wie man sie von funktionaler Radbekleidung kennt. Darüber hinaus ist die BikeStyle Kollektion mit raffinierten, reflektierenden und hochsichtbaren Elementen ausgestattet, die im Straßenverkehr für bessere Sichtbarkeit sorgen, im Alltag aber nicht stören.

Werden Hose oder Shorts gekrempelt, kommen clevere Rekflektionen zum Vorschein, die nicht nur stylisch aussehen, sondern bei schlechten Lichtverhältnissen auch visuell auffallen.
Ein kurzer Regenschauer ist ebenfalls kein Problem. Das Gewebe ist mit einer langlebigen, wasserabweisenden Funktion versehen, das Wasser einfach abperlen lässt. Somit kommen Sie auch trocken zuhause an, wenn Sie von einem Regenschauer überrascht werden.
7. Die richtige Regenhose & richtige Jacke
Am Sprichwort „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung“ ist auf jeden Fall ein Funken Wahrheit dran. Mit der richtigen Kleidung ist auch Regen kein Grund nicht aufs Rad zu steigen.
Ein Rundumschutz bietet eine Regenhose wie die Monsoon WxB Pant, die über die Hose oder allein getragen werden kann.
Was ist zu beachten? Neben den wasserdichten Eigenschaften ist natürlich auch eine gewisse Atmungsaktivität wichtig. Damit kein Wasser eindringen kann sollten die Nähte verklebt und Reißverschlüsse ebenfalls wasserdicht sein. Ein enger zulaufendes Bein verhindert ein Verheddern beim Pedalieren.
Die passende Jacke in verschiedenen Farben komplettiert das Regenoutfit. In den beiden Eingriffstaschen können wichtige Utensilien gut geschützt verstaut werden.
8. Nie mehr kalte Füße & Hände
Vor allem die Extremitäten, wie Hände und Füße werden als erstes kalt, wenn die Temperaturen sinken. Das kann schnell unangenehm werden. Um das zu vermeiden sind entsprechende Handschuhe und warme Schuhe oder Überschuhe wichtig.
Passende Handschuhe
Da das Temperaturempfinden ganz unterschiedlich ist und die Temperaturen im Herbst von +15 Grad bis hin zur Nullgradgrenze reichen, gibt es von leichten, über gefütterte, bis hin zu super warmen Handschuhen, die mit Primaloft ausgestattet sind, eine große Bandbreite. Ihren passenden Fahrradhandschuh können Sie mit Hilfe der Temperaturangaben in unten stehender Übersicht finden.

Passende Schuhe und Überschuhe
Dabei helfen gefütterte bzw. wasserfeste Überschuhe, die über die Fahrradschuhe gezogen werden können oder aber wasserabweisende oder gar Winterschuhe, wie zum Beispiel die Modelle von SHIMANO: MW7 und MW5 oder die Klassiker XM9 und XM7.

9. Rutschfeste Pedale
Bei nassen Bedingungen ist ein sicherer Stand auf den Pedalen noch wichtiger als sonst. Zur Auswahl stehen hier Flachpedale mit einer rutschfesten Oberfläche durch ein entsprechendes Profil oder gar Pins. Oftmals können die Pins je nach Vorliebe in verschiedenen Längen ausgetauscht werden.
Klickpedal-Fans freuen sich auch im Herbst über eine feste Verbindung mit dem Rad. Die Auslösehärte kann dabei individuell am Pedal eingestellt werden. Bei den SPD Cleats gibt es die Wahl zwischen Einfach- (SM-SH51) und Mehrfachausstieg (SM-SH56). Ein Mehrfachausstieg ist vor allem bei rutschigen Wegen sinnvoll, um bei unerwarteten Situation den Fuß schnell auf den Boden zu bekommen.
10. Thermosflaschen für die kalte Jahreszeit

Fahrradflaschen mit Thermofunktion sind die ideal Lösung, um den Körper bei kühlen Temperaturen auch während der Fahrt aufzuwärmen. Doppelwandige Kunststoffflaschen und Edelstahlthermosflaschen halten Ihr Getränk zwischen 2,5 und 12 Stunden angenehm temperiert.
Klassische Trinkflaschen wie das Modell „Arctica“ von Zéfal sind mit einem Doppelwandsystem und einer luftgepolsterten Isolierfolie ausgestattet, um für eine gute Isolierung auf kürzeren Touren zu sorgen. Das Getränk bleibt 2,5 Stunden warm und wird wie bei einer gewöhnlichen Trinkflasche durch ein Ventil abgegeben.

Für längere Ausfahrten lohnt sich die Anschaffung einer Edelstahlthermosflasche, da diese die beste Isolation bieten. Spezielle Fahrrad-Thermosflaschen wie die Deboyo von Elite, passen problemlos in herkömmliche Flaschenhalter und sind mit einem Push-Pull Ventil ausgestattet, um auch während der Fahrt trinken zu können.
Bei der Deboyo ist ein zusätzlicher Schraubverschluss im Lieferumfang dabei und ist somit auch für den Alltag bestens geeignet.
11. Wenn es schneit und der Radweg nicht geräumt ist…
Fällt das Thermometer doch mal unter null und sind die Radwege mit einer weißen Schneeschicht überzogen, muss zwar nicht unbedingt auf den Drahtesel verzichtet werden, jedoch ist ein passiveres und aufmerksameres Fahren wichtig, um Unfälle zu vermeiden.
Bei verschneiten Radwegen, die nicht geräumt oder gestreut wurden, ist es zudem erlaubt auf die geräumte Fahrbahn auszuweichen, um nicht nutzbare Abschnitte zu umgehen. Das gilt übrigens auch, sollte der Radweg zugeparkt, zugestellt oder anderweitig blockiert sein.

12. Last but not least: Verkehrsregeln einhalten & Vorsichtig fahren!
Mit den oben beschriebenen Punkten wird deutlich, dass eine ganzjährige Nutzung des Rades durchaus möglich ist. Neben entsprechender Ausrüstung und einem funktionstüchtigen Fahrrad sollte allerdings auch die Verhaltensweise auf Radwegen und Straßen angepasst werden, denn fahren im Herbst und Winter erfordert besondere Vorsicht.
Wie im restlichen Jahr unterliegt Radfahren im Herbst den gleichen verkehrsrechtlichen Vorschriften, die Regeln der StVO müssen weiterhin eingehalten werden.
Genauso wichtig ist ein vorsichtiges und vorausschauendes Fahren, mit voller Konzentration auf den Straßenverkehr. So können Stürze vermieden und Hindernisse risikofrei umfahren werden.
Das Radfahren im Herbst bringt übrigens auch einen weiteren großen Vorteil mit sich: Sind die Busse und Bahnen zu den kalten Jahreszeiten normalerweise stark überfüllt, befinden sich dementsprechend deutlich weniger Menschen auf den Radwegen und Sie haben diese praktisch für sich alleine.
Und wenn der Reifen die erste Spur durch den frisch gezuckerten Radweg zieht, kann das auch etwas richtig Erhabenes haben.

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