Ein Rennrad-Camp für Frauen
Ein Rennrad-Camp für Frauen? Da bin ich dabei!
Bad Krozingen, der Ort des Geschehens, ist ein ruhiger Kurort im Hochschwarzwald. Landschaftlich sehr idyllisch und gespickt mit anspruchsvollen Bergetappen.
Der Kurortcharakter fiel uns sofort auf: Denn mit unserem Camp senkten wir nicht nur den Altersdurchschnitt der Anwesenden enorm, sondern bildeten für viele im Kurort die Attraktion des Wochenendes.
Anfangs staunten wir nicht schlecht bei der großen Anzahl an Menschen, die in bloßen Bademänteln gekleidet selig an uns vorbeischlappten. Tja, wenn man anschließend rausfindet, dass ein Thermalbad direkt gegenüber des Hotels liegt, ergibt dann alles doch einen Sinn. Wie sagt man so schön? So schließt sich der Kreis!
Tag 1 – Los geht‘s
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich Teilnehmerinnen und Aussteller an der Expo-Area. Nach einer kurzen Begrüßung bei der Guides und Aussteller und das Programm vorgestellt wurden, erhielten die Teilnehmerinnen ein „Welcome Package“, das ein cooles Camp-Trikot von PEARL iZUMi und u.a. ein Multitool von PRO enthielt. Mit dem Welcome-Aperitif wurde die Stimmung im Rennrad-Camp noch gelöster.
Nun ging’s ans Eingemachte! Bei uns konnten die Damen Pedale und Schuhe leihen und sich auch mit passender Bekleidung und Accessoires von SHIMANO und PEARL iZUMi eindecken. Für die technischen Probleme stand Irene von Fuchs-Movesa aus der Schweiz stets zur Stelle.
Schon bald folgte die erste Ausfahrt, die wir als Aussteller auch nicht missen wollten. Aufgeteilt in drei unterschiedliche Leistungsgruppen ging es auf Tour. Nachdem die Teilnehmerinnen mit Testfahrrad, Schuhe und Helm ausgestattet waren, wurden sie in 3 Gruppen eingeteilt und bekamen generelle Verhaltensregeln in der Gruppe erklärt.
„Massensturz“, hallo!
Noch keine 10 km auf dem Rad folgte schon der erste „Massensturz“ in unserer Gruppe. Während eines Wechsels von Straße auf Fahrradweg wurde plötzlich gebremst und es kam zum Sturz mit drei beteiligten Mädels!
Eine davon war ich. Die Leitplanke hat mich vor dem Sturz bewahrt, leider ging dabei meine Schnalle am Rennradschuh kaputt. Außer ein paar kleineren Schürfwunden konnten wir ohne materiellen Defekt weiterfahren. Jetzt saß jeder, nein, jede etwas wacher auf dem Rad.
46 km, 583 Höhenmeter und zwei Stunden später gelangten wir zurück ans Expo-Gelände und stärkten uns mit kleinen Snacks, Süßigkeiten und erfrischende Getränken. Nun stand für alle eins auf dem Programm: Workshop zum Thema Reifenpanne bei Irene.
2.Tag – Der Belchen ruft!
Heute stand der Belchen mit 1414 Höhenmeter auf dem Plan. Nachdem wir eifrig Testmaterial an die Teilnehmerinnen verliehen hatten, machten wir uns mit ihnen und den Guides in Richtung Belchen auf.
Die Strecke ging über Staufen und Münstertal. Um auf die Berghütte zu gelangen, ging es für uns „nur“ 37 km bergauf. Aber diese Kilometer waren super zu fahren.
Es gab praktisch keinen Verkehr, überwiegend leichte Anstiege mit weniger als 10 Prozent Steigung, guten Asphalt und schöne Ausblicke ins Tal und zum Ziel. Und, sehr wichtig, eine harmonische Gruppe. In der Hütte ließen wir uns die selbstgebackenen Kuchen schmecken. Die Abfahrt war genial: langgezogene Kurven wechselten sich mit 90°Grad Kurven ab und wie gehabt – kein Autoverkehr. Für dieses Erlebnis quält man sich gerne 37 km den Berg hoch.
Nach kurzer Verschnaufpause verrichtete Irene kleinere Reparaturen an den Rennrädern und freute sich über das erneute große Interesse an ihrem Fahrradworkshop.
3.Tag – Schlechtes Wetter in Sicht und Weinprobe
Für heute war leider Regen und Kälte angesagt. Ein Glück, dass wir auch Regenjacken und Überschuhe im Verkauf hatten! Da die Teilnehmerinnen aber nicht aus Zucker waren, fuhren sie tapfer morgens und nachmittags auch im kalten Nass. Wir Aussteller allerdings hielten uns da lieber dezent zurück …
Für diese Wetterstrapazen war die Weinprobe am Abend eine gelungene Belohnung. Gemeinsam liefen wir vom Hotel aus 2 km ins nächste Dorf. Beim Weingut angekommen, erhielten wir eine Führung und genossen den herrlichen Ausblick auf die Weinreben des Guts. Zum zünftigen Abendbrot verkosteten wir die unterschiedlichsten Weine – jeder anders und für sich einzigartig.
Es war ein sehr amüsanter und unterhaltsamer Abend, bei dem ich die Teilnehmerinnen, aber auch Austeller und das Organisationsteam besser kennenlernen konnte. Ein schöner Abschluss des Rennrad-Camps!
Die leckersten Weine wurden sogleich gekauft – und so mancher schon auf dem Heimweg geleert.
Fazit – jederzeit wieder!
Ich muss gestehen: Die Vorstellung nur unter Frauen Rad zu fahren, weckte bei mir große Skepsis. Doch ich wurde positiv überrascht!
Während sich bei Männern die Themen oft aufs Rennrad beschränken, genoss ich hier die Vielfalt der Gesprächsthemen. Das Rennrad wurde quasi fast zur Nebensache.
Ich freue mich sehr bei diesem Rennrad-Camp dabei gewesen zu sein, denn es war ein tolles Erlebnis dank einem super Team, einer sehr guten Organisation und motivierten Teilnehmerinnen. Ich würde jederzeit wieder gehen!
Mehr zum Women’s Cycling Camp:
https://www.womenscyclingcamp.com/
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