Die heute 34-jährige Mountainbikerin Steffi Marth ist schon mit 12 Jahren auf ihrem ersten BMX-Rad gesessen. In ihren jungen Jahren kann sie also schon mit einer über 20-jährigen Erfahrung auf diversen Fahrrädern glänzen! Die leidenschaftliche Mountainbikerin fuhr jahrelang auf höchstem Niveau BMX und auch Enduro und Downhill. Seit neuestem hat sie, wie so viele, das Gravelbike für sich entdeckt. Wir haben mit ihr gesprochen, was sie in den vergangenen Monaten gemacht hat und was ihre Pläne sind.
Hallo Steffi, Du warst im Dezember letzten Jahres in China. Warum? Was hast Du dort gemacht?
Steffi Marth: „Um ein Abenteuer zu erleben! Nachdem ich vor sechs Jahren schon mal im Nord-Osten von China und damals schon total begeistert von dem Land war, wollte ich unbedingt wieder mal hin. China ist riesig und wirklich fremd in allem, was man sich vorstellen kann – von der Kultur, der Sprache, den Leuten, dem Essen …
Diesmal ging es aber in den Süd-Westen von China in die Provinz Yunnan, nahe Tibet.“
Was war dein schönstes Erlebnis in China?
Steffi Marth: „Wir waren ja im Tibetischen Hochland unterwegs und im Winter auf 3.500 m kann es schon mal kalt werden. Wir gingen mit unseren Bikes und unserem Equipment auf Maultieren den Berg hinauf, wo uns ein wahnsinnig einzigartiges und verlassenes Hochland erwartete.
Die Stimmung war magisch. Dort habe wir dann in Zelten übernachtet, was eine echte Horizonterweiterung war. Am nächsten Tag durften wir dann eine ziemlich geniale Abfahrt nehmen, die vor uns wahrscheinlich erst eine handvoll Leute gemacht haben. Das war eine eindrucksvolle Erfahrung, die für immer bleibt. Aber nicht nur das, sondern die ganze Reise war unvergesslich abenteuerlich. Ich freue mich euch bald mehr davon zu zeigen!“
Auf Komoot habe ich gelesen, dass dir die tibetanische Yak-Milch jetzt nicht so gemundet hat. Hast Du dennoch kulinarische Tipps aus der Region mitbringen können?
Steffi Marth: „Yak-Milch und -Yoghurt sind wirklich gewöhnungsbedürftig, aber in Tibet etwas ganz normales. Kulinarisch ist China ziemlich krass, aber auch sehr gesund. Es gibt viel mehr Auswahl an verschiedenen Gemüsesorten, Kräutern und Gewürzen als bei uns üblich sind. Wir haben jeden Tag an einem großen Drehtisch gesessen, wo verschiedene Teller mit chinesischen Spezialitäten zum Teilen da waren. So haben wir fast jeden Tag etwas neues probiert.
Ein Highlight waren sicher frittierte Dornenzweige – klingt sehr komisch aber war ultra lecker. Ich esse auch gerne scharf – das geht in China natürlich sehr gut. Wir haben uns alle den ziemlich preisintensiven, aber für Yunnan typischen Pu-Erh Tee mitgenommen. Der soll sehr gesund sein.“
Nachdem Du im Januar noch in der weiten Welt warst, musstest Du – wie wir alle – ab März komplett umschwenken? Wie hast Du die Corona-Lockdown-Zeit genutzt?
Steffi Marth: „Nach der China Reise war ich im Februar/März auch noch in Chile und Neuseeland. Deswegen war die Lockdown Zeit für mich eigentlich eine gute Gelegenheit zu regenerieren.
Ich habe die Zeit genutzt, um mal etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen und daheim meine Bike Garage aufzuräumen und auszusortieren. Das waren ziemlich entspannte Wochen. Außerdem habe ich mich auf unseren großen Gravel Ride durch Deutschland vorbereitet. Nur so konnte ich die 1.200 km in 10 Tagen überstehen, die Tobias Woggon und ich dann im Juni bestritten haben.“
Was hast Du in China für ein Rad gefahren und welches fährst Du hier?
Steffi Marth: „In China hatte ich ein neues Trek Fuel EX dabei. Es war genau das richtige Bike für so ein Abenteuer… man konnte es auch ganz gut mal irgendwo hoch tragen aber bei ruppigen Abfahrten hatte es reichlich Performance zu bieten.
In Chile und Neuseeland hatte ich dann ein Trek Remedy dabei, weil ich mit dem Bike auch beim Crankworx Dual Slalom Race mitfahren konnte durch die kleineren 27,5“ Laufräder. Wieder zurück in München nehme ich das Trek Top Fuel für die leichten Isar Trails aber habe mir vor ein paar Wochen erst ein neues Trek Slash aufgebaut, mit dem ich jetzt auch mal wieder richtig technische Abfahrten machen werde.“
Graveln oder mountainbiken – was bevorzugst Du heute?
Steffi Marth: „Ich muss zugeben in diesem Jahr wesentlich mehr mit dem Gravelbike gefahren zu sein, als geplant war.
Ich wollte einfach keine halben Sachen machen mit der Deutschland Tour und zusammen mit der Vorbereitung waren das dann einfach ein paar Tausend Kilometer auf dem Gravelbike. Aber diese Erfahrung möchte ich auf keinen Fall missen – es war wahnsinnig intensiv und schön.“
Welche Pläne hast Du nun für das Jahr 2020 noch?
Steffi Marth: „Ich habe noch eine Menge vor und tatsächlich gar nicht mehr so viel Spielraum für Freizeit. Ich werde jetzt einige Reisen nach Österreich machen, weil ich eng mit der Österreich-Werbung zusammen arbeite, aber dann kommen auch noch einige Fahrtechnik-Kurse, Foto- Videoprojekte und hoffentlich Anfang Oktober dann das Bike Festival in Willingen, wo sich die Bike Familie mal wiedersehen darf. Ich hoffe sehr, dass das möglich sein wird.“
Kittens & Bikes – give me more likes!Yo ?? @rideshimano @sks_germany @schwalbetires @trekbikes_de.at.ch
Gepostet von Steffi Marth am Freitag, 22. Mai 2020
Wie viele Katzenbilder hast Du mit Fahrrädern schon gemacht? Auf Facebook habe ich zumindest genau eines gesehen!
Steffi Marth: „Haha… sehr aufmerksam beobachtet. Ich glaube es sind auch nur zwei. Ich wünsche mir schon lange eine Katze aber wie soll ich die auf meinen Reisen mitnehmen? Das geht ja nicht. Deswegen fotografiere ich zumindest alle Katzen, die mir über den Weg laufen.“
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