„Es geht um eine vernünftige, schnelle und grundlegende Versorgung mit SHIMANO Originalersatzteilen“, sagt Hans-Michael Holczer lächelnd, während er die Grundidee der SHIMANO SERVICE CENTER zusammenfasst. Und er hat viele Gründe zu lächeln: Schließlich wurde sein Fahrradladen „Radsport Holczer“ vor 25 Jahren nicht nur zum ersten SHIMANO SERVICE CENTER der Welt.
In vielen langen und intensiven Gesprächen mit Bernhard Lange, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Paul Lange & Co. OHG, wurde dieses Erfolgskonzept gewissermaßen zur Welt gebracht. Wir haben Hans aus diesem Anlass besucht und mit ihm über die Geschichte der SHIMANO SERVICE CENTER gesprochen.

Wie die Idee der SHIMANO SERVICE CENTER 1994 entstand…
Als 1994 die Idee für die Service Center entstand, war die Versorgung mit Fahrrad-Ersatzteilen in Deutschland im Vergleich zum heutigen Zustand noch weit hinterher.
Die große Mountainbike-Welle war vor nicht allzu langer Zeit über Deutschland gerollt, SHIMANO war vollends im Rennradsport angekommen und bei den Kunden entsprechend gefragt – und vielen Händlern war bereits aufgefallen, dass sich die Komponenten von SHIMANO viel einfacher reparieren ließen als andere.

Auch Hans Holczer muss lachen als er berichtet, wie er sich damals die Finger an manch anderen Komponenten aufschlitzte. Die Lieferzeiten bei gewissen SHIMANO Komponenten lagen jedoch bei über zwei Wochen.
Das war die Ausgangssituation, über die die Freunde Hans Holczer und Bernhard Lange eines Tages ins Gespräch gerieten. Und aus diesem ersten Gespräch wurden viele weitere.
Ich weiß noch, dass wir ein paar Mal bis spät in die Nacht bei Hans in Herrenberg oder anderswo zusammensaßen. Daraus entstanden die Idee und das Konzept der SHIMANO SERVICE CENTER in Deutschland, das unter anderem die Ersatzteilversorgung deutlich schneller und zuverlässiger gestalten sollte,
erinnert sich Bernhard Lange. So konnte eine Ersatzteilversorgung am zweiten Tag nach der Bestellung sichergestellt – und damit die Betreuung der Endkunden deutlich verbessert werden.

Doch mehr noch: Durch die Entwicklung der ersten SHIMANO SERVICE CENTER Regalwand, die übrigens heute noch bei Radsport Holczer in Herrenberg steht, wurden die SHIMANO SERVICE CENTER bald schon zum Marketing-Tool. „Das war von Anfang an als eine Win-Win-Situation geplant“, erklärt Bernhard Lange.
Einerseits hatten wir mit den teilnehmenden Händlern die Plattform, um SHIMANO als Qualitätsmarke beim Verbraucher zu verankern. Andererseits konnten und können sich die Händler mit dem Label SHIMANO SERVICE CENTER als besonders kompetent in der Reparatur von Fahrrädern mit SHIMANO Komponenten auszeichnen und eine zuverlässige Ersatzteil-Versorgung sicherstellen.

Wie die Regalwand der SHIMANO SERVICE CENTER enstand
Anfangs war die Regalwand aber bei weitem nicht das, was sich heute in vielen SHIMANO SERVICE CENTER Geschäften findet: Stattdessen hatte die Wand damals Schubladen für Bremsbeläge, Federn oder Konen.
Als Hans Holczer von der Planung und Errichtung der Regalwand berichtet, muss er über die damals fehlende Weitsicht grinsen und schwelgt in Erinnerungen an den Moment, in dem er mit dem ehemaligen Verkaufsleiter der Paul Lange & Co. OHG in seinem Büro saß und die Kartons der ersten SHIMANO SPD-Schuhe ausmaß, um perfekt dimensionierte Fächer in der Regalwand zu haben.
Die SPD-Schuhe wurden damals gerade erst auf den Messen der Welt von Keizo Shimano vorgestellt, indem dieser sie stilecht mit seinem Anzug kombinierte.

Ein weiteres Element der Regalwand, auf das Hans Holczer besonders stolz war, war ein sechseckiges Karussell, das in der Mitte der Regalwand angebracht wurde, um die SHIMANO Schaltgruppen LX, XT und XTR für Mountainbikes, sowie 105, ULTEGRA und DURA ACE für Rennräder zu präsentieren.
Dieses Element war besonders wichtig, um den Kunden von Radsport Holczer ein Gefühl für die Schaltgruppen zu geben, bevor diese ihren Platz an den Individualaufbauten fanden, für die Radsport Holczer damals weithin bekannt war. Heute hat dieses Element ausgedient – die Regalwand dagegen tut nach wie vor ihren Dienst und wird immer wieder durch neue Teile ergänzt.

Doch Hans Holczer hat nicht nur jahrzehntelange Erfahrung mit den Komponenten von SHIMANO gemacht:
Mit Taizo Shimano, Yuzo Shimano und Gozo Shimano waren in den Jahren 1991, 1992 und 1993 gleich drei Mitglieder der Gründer- und Inhaberfamilie des japanischen Weltkonzerns in Herrenberg, um bei Radsport Holczer den Alltag eines Fahrradhändlers kennenzulernen und nächtelange Diskussionen über die Fahrradbranche und den Fahrradrennsport zu führen. „Und wir haben sie alle aufs Rad gezwungen“, sagt Hans Holczer augenzwinkernd.

Vom Radsport wieder zurück in den Fahrradfachhandel
Mittlerweile macht Radsport Holczer kaum noch Individualaufbauten: Stattdessen war Hans jahrelang im Profi-Radsport aktiv: Erst als Team-Manager des RSV Öschelbronn, dann mit dem Team Gerolsteiner und zuletzt mit Katusha.
Dass all diese Teams immer auf SHIMANO Komponenten unterwegs waren, versteht sich nach dieser Vorgeschichte von selbst. Heute hat sich Hans Holczer aus dem Profisport zurückgezogen und konzentriert sich auf seine beiden Ladengeschäfte in Herrenberg und die Verkehrswende durch die E-Mobilität.

Natürlich steht auch das Konzept der SHIMANO SERVICE CENTER nicht still: Mittlerweile finden sich auf der ganzen Welt SHIMANO SERVICE CENTER, die durch ihre Kompetenz mit SHIMANO Komponenten überzeugen und eine hervorragende Ersatzteilversorgung garantieren.
Aber eine Sache ist gleich geblieben: Die Liebe zum Fahrrad und das Ziel, all denjenigen perfekten Service zu bieten, die mit diesen Fahrrädern tagein, tagaus unterwegs sind.

Nach unserem Besuch verabschiedete sich Hans mit den Worten: „Dass ich darauf natürlich ein bisschen stolz bin, das merkt man – und das gebe ich auch ganz gerne zu.“ Wir finden: Völlig zurecht! Deshalb wollen wir uns herzlich bedanken.
Danke für 25 Jahre SHIMANO SERVICE CENTER, Hans Holczer!
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