In Baden-Württemberg sind wir ja mit Bayern das letzte Bundesland, das seine Schüler und Lehrer in die großen Ferien schickt.
Viele Eltern nehmen zu dieser Zeit Urlaub und es wird ruhiger auf den Straßen. Doch wer jetzt denkt, dass man in Stuttgart deswegen nun schneller mit dem Auto vorwärts kommt, der hat sich getäuscht. Ferienzeit ist Stauzeit!

Wer in Stuttgart lebt, weiß, dass die Stadt in so gut wie jeder Ferienzeit die Straßen aufreißt und alles mit Baustellen zukleistert. Dadurch entstehen lange Staus und man braucht dann doch länger mit dem Auto für den Arbeitsweg als in ferienfreien Zeiten.
Jetzt kann man natürlich sagen: „Fahr mit dem Fahrrad und du hast dieses Problem nicht.“ Das stimmt auch! Aber leider nur bedingt. Denn die Stadt Stuttgart möchte, dass die Autos rollen. Und dafür opfert sie die einzige Hauptstadt-Fahrradroute, die es gibt.
Die eigentliche Fahrradstraße wird zur Umgehungsstraße und plötzlich bekommen die Radfahrer wieder einen „Schutzstreifen“ und rote Ampeln. ☹

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs dachte, dass wir in Stuttgart ja gar nicht so schlechte Radwege haben. Aber je mehr ich als Radfahrer unterwegs bin, desto mehr sehe ich die Defizite, die wir bei uns in Stuttgart haben.
Es macht grundsätzlich Spaß mit dem Fahrrad am Stau vorbeifahren zu können. Doch es macht keinen Spaß, wenn mich der Stau mit dem Rad behindert. Laut Radentscheid Stuttgart sollten 2019 noch 20 neue Fahrradstraßen in Stuttgart dazu kommen. Bisher sind wir bei -1. ☹
Die Stauzeit vermeiden…
Ein Lichtblick ist für mich, dass ich persönlich das subjektive Gefühl habe, dass viel mehr Radfahrer unterwegs sind als noch vor drei bis vier Wochen. Und das obwohl die Bedingungen so schlecht sind.
Anstatt dass die Stadt Stuttgart den Radverkehr fördert, um die Menge an Autos zu reduzieren, baut man lieber zig Feinstaubabsaugsäulen um die Messstation herum. Getreu nach dem Motto: Wenn man den Schmutz nicht messen kann, dann ist er auch nicht da.

Ich würde mir wünschen, dass die Stadt Stuttgart mal ein Pilotprojekt startet und eine Spur der B14 für Autofahrer sperrt und für Fahrräder freigibt. Gerne in den Ferien für eine Woche.
Ich würde zu gerne sehen, welchen Effekt dies auf den Verkehr und die Luft hätte. Denn wir müssen hier dringend den Verkehr reduzieren und das geht nicht nur mit gutem Willen.
Für mich persönlich waren die letzten Wochen leider keine guten Fahrrad-Wochen, da ich häufiger mit dem Auto fahren musste.
Dies ändert sich jetzt wieder und es gibt mehr Zeit mit dem Rad. Denn ich habe mich schon ein wenig in das Merida Espresso verliebt. Es fährt sich sehr angenehm und läuft bisher ohne jegliche Probleme und Störungen. Und dann macht es einfach Spaß, sich morgens aufs Rad zu schwingen, wenn alles zuverlässig funktioniert.
Sehr interessant. Auch als Berufsfahrer kann ich den Ärger über derartige Maßnahmen verstehen.
Hi Sören,
da bin ich aber froh in Bocholt und Umgebung Radfahren zu dürfen, denn die Ampelschaltungen sind perfekt auf schnelle Gravelbiker ausgelegt. Auf meinem Weg zur Arbeit habe ich sieben Ampeln und wenn die erste grün ist fahre ich bei allen weiteren auch bei Grün ?
Viele Grüße
Bernd
Hallo Sören,
biete Dir mit dem Link einen Tropfen auf den heißen Stein.
Viel Spaß
https://www.stuttgart.de/item/show/466797/1/3/678010?
Conny