
Wir sind Fahrrad!
Überall in der Welt treffen sich am ersten Freitag im Monat Radfahrer, die durch die Stadt cruisen. Ihr Ziel: auf die „bescheidene“ Situation von Radfahrern aufmerksam machen. Damit setzen sie sich für mehr Sicherheit, Aufmerksamkeit und vor allem mehr Platz ein. Bei uns nennt sich das Critical Mass Stuttgart.
Die Critical Mass Stuttgart
Auch in Stuttgart treffen sich Hunderte Radfahrer jeden ersten Freitag im Monat um 18.30 Uhr am Feuersee. Anschließend radeln sie circa 20 Kilometer durch die Stadt.
Dabei befahren sie auch Straßen wie die B14, die Theo oder die B27. Dass das Autofahrern häufig unangenehm aufstößt, liegt in der Natur der Sache.
Zwei Besonderheiten gibt es bei der Critical Mass Stuttgart. Zum einen die Festlegung auf eine bestimmte Strecke in Verbindung mit Begleitung durch Polizeimotorräder und zum anderen die sogenannte After Mass.
Die After Mass ist ein nettes Happening nach der Critical Mass Stuttgart, das bei einem Verein oder einer Firma stattfinden kann. Dort gibt es dann eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Man sitzt oder steht beieinander, fachsimpelt über Fahrräder oder quatscht über Gott und die Welt.
Seit Jahren bin ich meistens bei der Critical Mass Stuttgart dabei. Mir macht es Spaß, in der Masse der Radler zu schwimmen und nette Leute zu treffen. Darüber hinaus erlebe ich hier Stuttgart aus der wirklich irren Perspektive der zuvor angesprochenen Magistralen. Kurz gesagt: Hat’ was!
Die After Mass bei uns und es schüttet wie aus Eimern!
Diesmal, das heißt im März, sollte die After Mass endlich bei Paul Lange stattfinden. Man kann sich auf alles vorbereiten, aber die große Unbekannte ist das Wetter, das im Vorfeld des 1. März absolut top war, am Veranstaltungstag allerdings nicht.
Um 16 Uhr schüttete es wie aus Eimern, ein ekliger, intensiver Nieselregen, der echt unter die Haut ging. Mit einigen Firmenkollegen rollten wir zum Feuersee und machten in der dortigen „Roten Kapelle“ erstmal einen kleinen Einkehrschwung.
Peter, angezogen wie ein Marsmännchen, trank ein erfrischendes Radler, während sich der Kollege „Highlander“ in der kurzen Regenhose mit einer heißen Schokolade wärmte.
Wo sind all‘ die Radler hin?
Um 18.45 Uhr ertönte das gewohnte „Mööp“ aus der Kompressorfanfare und der Trupp setzte sich in Bewegung. Wie gesagt, ich bin sehr häufig dabei. Umso mehr war ich erschrocken über das Häuflein („Elender“), die in die Stuttgarter Nacht fuhren.
„Lieber Himmel“, dachte ich mir, „so wenige hast du ja noch nie bei der Critical Mass Stuttgart gesehen. Und so befürchtete ich für die After Mass bei uns schon das Schlimmste. „Et kütt wiet kütt“, wissen auch die Kölner und ändern kann man auch nichts.

Critical Mass Stuttgart im März 2019 – 560 Teilnehmer!
Aber so langsam wurde der Bandwurm länger und länger. Keine Ahnung, aus welchen Löchern die Radler kamen, aber es wurden stetig mehr. 560 waren es nach Angaben der Critical Mass Stuttgart schließlich.
Etwa 300 davon bogen nach einer wie immer „erfrischenden“ Critical Mass auf unseren Parkplatz und stürmten den Schulungssaal, der vielen wegen der Fahrradexponate unter der Decke wie ein Fahrradmuseum vorgekommen sein muss. Klasse, die Hütte war richtig voll!

„Boah, wo sind wir denn hier?“, entfuhr es einem der Teilnehmer beim Betreten des hell erleuchteten Saals.
Er sollte bald eines Besseren belehrt werden, als unsere Geschäftsführende Gesellschafterin Barbara Schattmaier und ich etwas über die Geschichte der Firma und den Radmarkt erzählten. Vor der sehr lauten Kulisse von etwa 300 fröhlichen Radlern, die es sich bei Chili und Linsensuppe und dem einen oder anderen Bierchen schmecken ließen, zu sprechen, war eine Herausforderung der besonderen Art.
Aber wir haben es gemeistert und Spaß hat es auch gemacht.

Critical Mass Stuttgart bei Paul Lange – gerne wieder!
Critical Mass Stuttgart bei Paul Lange & Co. – im Vorfeld war ich mächtig nervös wie das alles ablaufen würde, aber hinterher war alles gut.
Das After-Mass-Team um Alban Manz war ebenso zufrieden mit der Veranstaltung wie auch Christiane Eichenhofer von der gleichnamigen Stiftung. Diese konnte sich über eine schöne Spende von 2000 €, die die Teilnehmer für Speis und Trank spendeten.
Auch die Geschäftsleitung fand das Happening bei uns so gut, dass wir das gerne im nächsten Jahr bei höheren Temperaturen und mit sicher mehr Teilnehmern gerne wiederholen. Ich werde dabei sein!
Danke für die unermüdliche Arbeit, die ihr leistet.
Liebe Grüße Alisa