Nicht zu warm und nicht zu kalt sollte man sich auf dem Fahrrad im Winter anziehen! Überhitzen und Unterkühlen ist beides zu vermeiden. Perfekt ist es, wenn man beim Losfahren noch ganz minimal fröstelt, da es einem in Bewegung schnell warm wird. Insbesondere, wenn man ein paar Höhenmeter vor sich hat.
Tendenziell jedoch sollte man beim Radfahren lieber ein bisschen mehr Kleidung mitnehmen als zu wenig. Falls man Strecken fährt, die große Höhenunterschiede aufweisen, kann sich die Temperatur schon mal deutlich unterscheiden.
Beim Bergauffahren kann man beispielsweise Kleidung weglassen und beim Abfahren sollte man sich warm einpacken. Wenn man dann nichts zusätzliches mit dabei hat, droht der Körper auszukühlen.
Das bewährte Zwiebelprinzip
Für die optimale Kombination von unterschiedlichen Lagen gemäß dem Zwiebelprinzip, kommt es neben der Außentemperatur zudem auf die Intensität der Fahrt an. Ist man mit dem E-Bike und eher in flachem Gelände unterwegs, ist es ratsam sich etwas wärmer anzuziehen. Hat man eine Trainingsfahrt mit einigen Höhenmetern oder gar Intervallen vor sich, darf es auch eine Lage weniger sein.
Wichtig ist, dass man nicht auskühlt. Das schlägt sich auf auf die Leistungsfähigkeit nieder und macht vor allem wenig Spaß. Deshalb ist es nicht falsch ein zusätzliches Kleidungsstück dabei zu haben.

Doch was ist nun das Zwiebelprinzip genau?
Das Zwiebelprinzip besteht darin, mehrere dünne und dickere Schichten an Bekleidung zu tragen, die man schnell und unkompliziert an- und wieder ausziehen kann. Jede einzelne Schicht hat dabei ihre eigene Funktion und sorgt dafür, dass Luftpolster zwischen den Schichten und damit eine gute Isolierung geschaffen wird.
Gute Fahrradkleidung wie z.B. Jacken haben Reißverschlüsse, so dass man sie schnell öffnen kann. Ein doppelter Front-Reißverschluss hat beispielsweise den Vorteil bei Anstiegen eine schnelle Belüftung sowie den schnellen Zugang zur Trikottasche zu ermöglichen.
Von Kopf bis Fuß warm eingepackt auf dem Rad
Oberbekleidung
Der Oberkörper kann in folgende drei Schichten gehüllt werden:

- Außenhaut: Oberste Bekleidungsschicht
- Isolierlage: Mittlere Bekleidungsschicht
- Unterziehlage/Baselayer: Unterste Bekleidungsschicht
Außenhaut: Oberste Bekleidungsschicht
Diese muss winddicht und wasserabweisend sein, gegebenenfalls sogar wasserdicht.
- Winddichtes und wasserabweisendes Material (wie z. B. Softshell, PolarTec® Alpha® Direct, das kuschelig weiche Isolations-Innenfutter. Zu finden in der P.R.O. Insulated Jacket), das zugleich atmungsaktiv ist und ein Überhitzen vermeidet.
- Bei trockener Kälte und sportlicher Fahrweise eignet sich winddichte Kleidung, da sie atmungsaktiver ist als wasserdichte. Meist sind die winddichten Materialien auch bis zu einem bestimmten Maß wasserabweisend. Spritzwasser und leichte Regenschauer sind also kein Problem.
- Bei dauerhaftem Regen ist eine wasserdichte Jacke zu empfehlen
Isolierlage: Mittlere Bekleidungsschicht
- Angerautes Trikot zur Isolation. Je nach Temperatur und Intensität kann die Wahl auf ein dünneres oder ein angerautes Thermal Fleece Material fallen.
- Wichtig: Darauf achten, dass es Funktionsfasern sind, damit der Feuchtigkeit nach außen abtransportiert wird. Baumwolle ist dafür nicht geeignet, da sie zwar Feuchtigkeit aufnimmt aber nicht wieder ableitet. Sie saugt sich voll und das führt dazu, dass man anfängt zu frieren.
Unterziehlage/Baselayer: Unterste Bekleidungsschicht
- Das sogenannte Baselayer oder auch Unterhemd garantiert einen guten Schweißtransport und sorgt dafür, dass die Haut trocken bleibt. Auch im Sommer sorgt diese Lage übrigens dafür, dass die Feuchtigkeit nach außen abtransportiert wird.

Die richtige Fahrradhose für den Winter
Eine gut sitzende und funktionale Fahrradhose ist für das Radfahren im Winter unabdingbar. Sie ist mit verschiedenen Materialien versehen, so dass sie gleichermaßen Schutz, Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit bietet. Weiches Softshell-Gewebe schützt die Stellen, die Wind und Nässe ausgesetzt sind.
Thermal Fleece Gewebe in der Kniekehle sorgt hingegen für ungehindertes Pedalieren. Das Material ist meist wasserabweisend und dank seiner rundum reflektierenden Elemente wird man auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut gesehen. Die Köchelbereiche sind je nach Vorliebe mit oder ohne Reißverschlüsse versehen.
Bib Shorts sitzen gut und halten auch den Rücken- und Nierenbereich warm. Ohne Träger und ohne Sitzpolster sind die Winterhosen multifunktional auch zum Laufen oder Langlaufen einsetzbar. Unter solchen Hosen können dann ganz einfach eine Shorts oder Bib Shorts aus dem Sommer gezogen werden oder aber spezielle Liner Shorts.

Der Kopf muss warm bleiben (Stichwort: Temperaturregulierung)
Da die Temperaturregulierung zum Großteil über den Kopf geschieht, muss dieser sowie die Stirn trocken bleiben.
Als geeignete Kopfbedeckung, die unter den Helm gezogen werden kann, empfiehlt sich deshalb das Barrier Stirnband oder gleich die Barrier Cap als Mütze.
Wenn es sehr kalt ist, ist auch ein Balaclava sehr angenehm, da es zudem das Gesicht schützt und nur noch die Gesichtspartie zu sehen ist.
Ein Multifunktionstuch kann sowohl als Stirnband, Tuch oder Schal eingesetzt werden, das ebenfalls auch über Mund und Nase gezogen werden kann.
Damit die Hände warm bleiben: Fahrradhandschuhe
Wenn es sehr kalt ist oder man bei kühleren Temperaturen eine Abfahrt in den Bergen macht, sind Handschuhe obligatorisch, da vor allem die Gliedmaßen aufgrund der schlechteren Durchblutung besonders schnell auskühlen. Sind die Hände kalt, kann das Bremsen oder Schalten schon mal zur Tortur werden.
Gerade für sehr kälteempfindliche Hände eignet sich der AmFIB® Lobster Gel Glove von PEARL iZUMi. Zeigefinger und Mittelfinger sowie Ring- und kleiner Finger sind zusammen in einer „Kammer“, so dass sie sich zusätzlich gegenseitig wärmen.
Alternativ gibt es auch den AmFIB® Handschuh, in der jeder Finger seine eigene „Kammer“ hat. Diese gibt es in unterschiedlichen Wärmegraden, mit 60 oder 100 Gramm Primoloft-Isolierung.
Zeigefinger und Daumen sind bei zahlreichen Handschuhen mittlerweile Tochscreen-kompatibel, so dass der Handschuh zur Bedienung des Mobiltelefons oder des Navis nicht mehr ausgezogen werden muss.

Überschuhe & Socken für den Winter
Auch die Füße dürfen beim Radfahren nicht vergessen werden, da auch diese schnell auskühlen. Besitzt man bereits solide Fahrradschuhe können diese mit warmen Merinosocken und Überschuhen ergänzt werden.
Merinosocken sind nicht nur warm, sie transportieren auch den Schweiß schnell ab, so dass die Gefahr reduziert ist, dass sie nass werden und die Füße auskühlen. Darüber hinaus wirken sie antibakteriell.
Ein Überschuh ist nicht nur bei nassen Bedingungen empfehlenswert, sondern auch bei Kälte, da er vor Wind schützt und eine zusätzliche Isolation bietet. Überschuhe gibt es für alle Varianten, sowohl für Moutainbike- als auch für Rennradschuhe.
Aufgrund der unterschiedlichen Klicksysteme ist die Aussparung auf der Unterseite eine andere. Von einem leichten Regenüberschuh bis hin zu einem dicken, mit 100 g Primaloft Isolierung, ausgestatteten Überschuh hat PEARL iZUMi alles im Repertoire.
- AmFIB® Überschuh: Schön warm, er wird über den Radschuh gezogen (erhältlich für MTB und Rennrad)
- Merinosocken: Wärmend, die Socken transportieren Schweiß schnell ab, dazu noch antibakteriell
Wer es noch wärmer und robuster haben möchte, der kann sich auch einen speziellen Winterschuh zulegen und ist damit bestens gerüstet.
Fazit zum Radfahren im Winter
Viele Radfahrerinnen und Radfahrer, selbst wenn sie ihr Hobby lieben, schreckt es ab im Winter zu fahren. Dabei gibt es gute Möglichkeiten dem Abhilfe zu schaffen.
Wenn man es richtig macht, so wird einem im Winter auf dem Rad nicht kalt. Die Fahrradkleidung, die heutzutage auf dem Markt ist, ist qualitativ so hochwertig und funktional, dass man auch im Winter viel Spaß beim Radfahren haben kann.
Fahrrad fahren im Winter ist besonders herausfordernd;)
Schöne Fahrt
Colin
Hallo Colin,
das stimmt. Es braucht auf jeden Fall Durchhaltevermögen und gute Ausrüstung, um gut durch den Winter zu kommen.
Viele Grüße
Silvia